Teledermatologie: Forschung und Hintergrund

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Die Teledermatologie befindet sich in der heutigen „digital-health“-Revolution an vorderster Front. First Derm nutzt innovative und qualitativ hochwertige Technik, um dies weiter voranzutreiben.

Teledermatologie

Da die Generation der „Baby-Boomer“ älter wird, sich Viren wie das Zikavirus in der ganzen Welt ausbreiten und chronische Krankheiten (z.B. Krebserkrankungen) nicht zufriedenstellend therapiert werden können, ist unsere Bevölkerung heutzutage ernsthaften Gesundheitsbedrohungen ausgesetzt.

Gleichzeitig hat sich die Technologie weiterentwickelt, wodurch mobile Endgeräte, stets griffbereit, Einzug in die Gesellschaft genommen haben. Der Knotenpunkt zwischen gesundheitsbezogenen Bedrohungen und einfach zugänglicher Technologie bietet uns die perfekte Gelegenheit, das Leben vieler in kurzer Zeit zu verbessern. Dabei sprechen wir von der sogenannten „digital-health“-Revolution, welche nicht nur die Behandlungsergebnisse, sondern auch die Effizienz unseres Gesundheitssystems verbessern kann. Die Teledermatologie befindet sich dabei an vorderster Front. First Derm nutzt innovative und qualitativ hochwertige Technik, um dies weiter voranzutreiben.

 

Die Anfänge

Skin cancer pictures of malignant melanoma iDoc24

First Derm ist nicht das Ergebnis kurzfristiger Überlegungen, sondern das Produkt jahrelanger Entwicklung und wissenschaftlicher Forschung. First Derm wurde von Dr. Alexander Börve gegründet, einem Arzt und Wissenschaftler auf dem Gebiet der Teledermatologie. Seit 2008 wurden von ihm vier wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, die den Erfolg der Teledermatologie belegen:

Die wissenschaftliche Forschung bezüglich der Wirkung und Genauigkeit der Teledermatologie begann im Jahr 2009, als Dr. Alexander Börve und seine Kollegen eine Pilotstudie in schwedischen Zentren der Grundversorgung durchführten. Diese von iDoc24 Inc.,unterstützte Pilotstudie konnte die Vorteile der medizinischen Informationsvermittlung mithilfe mobiler Endgeräte darstellen. Hierbei wurde es Privatpersonen und/oder Ärzten ermöglicht, Hautbefunde zu fotografieren, das Bild anonym an einen Dermatologen zu senden und innerhalb von 24 Stunden eine Antwort zu erhalten, und das Ganz zu einem erschwinglichen Preis.1 Dermatologen formulierten eine Verdachtsdiagnose und zeigten mögliche Behandlungsoptionen auf. Dieses Business-to-Consumer-(B2C)-Modell entwickelte sich schließlich zur First Derm App, welche kostenlos und anonym (keine Registrierung oder Angabe der E-Mail-Adresse erforderlich) bei HIPAA heruntergeladen werden kann. Inzwischen hat sich das Business-to-Business(B2B)-Modell zur iDoc24 PRO-App entwickelt, mit der sich medizinische Fachkräfte über ein App-Konto bei der HIPAA-Compliance anmelden können.

Die erste Studie von Dr. Börve, in der die Tele-Dermis®-Plattform genutzt wurde, war ein kleines Pilotprojekt mit 51 Patienten, welche von Hausärzten an Dermatologen überwiesen wurden. In 80% der Fälle wurde hierbei von Hausärzten eine Zweitmeinung zu suspekten Hautläsionen gewünscht. In wiederum 90% der eingereichten Fälle wurde von den Dermatologen eine dermatoskopische Untersuchung zur weiteren Abklärung besagter Läsionen gefordert.2

Bei den verbliebenen nicht hautkrebsverdächtigen 20% waren keine weiterführenden dermatologischen Untersuchungen notwendig. Stattdessen erhielten die Hausärzte Therapieoptionen bezüglich besagter Hautbefunde.2 Die geringe Auflösung damaliger Handykameras erschwerte jedoch die Diagnostik suspekter Befunde.

 

Fortführung unserer Studien: Das Dermoskop | Dermatoskop

Prototype HUD Sketch Dermoscope Dermatoscope

Dank der diagnostischen Genauigkeit der Teledermatoskopie, welche vergleichbar ist mit der persönlichen Inspektion einer suspekten Hautläsion durch einen Hautarzt, wird dem Patienten eine Verkürzung der Wartezeit auf die Verdachtsdiagnose und mögliche Behandlungsoption geboten.

Eine der ersten Studien, in der Bilder einer teledermatoskopische Bilder und Bilder von Mobiltelefonen miteinander vergleichen wurden, wurde von Dr. Kroemer durchgeführt, Forscher und Mitglied des Teledermatoskopie-Projekts der Universität Graz. In dieser Studie wurde die Überlegenheit der dermatoskopischen Bilder gegenüber den üblichen Bildern von Mobilfunktelefonen bekräftigt.3 Aufgrund dieser Studie wurde das Dermatoskop als Erweiterung der iPhone Kamera überarbeitet und von Dr. Börve und seinem Team 2013 in einer Studie auf seine Genauigkeit hin getestet („Mobile teledermoscopy- there is an app for that!“). Diese Studie bekräftigte die Genauigkeit der teledermatoskopischen Bilder und kam zu der Annahme, dass die Kombination aus den üblichen Handybildern und den teledermatoskopisch aufgezeichneten Bildern zu einer sofortigen Besserung der dermatologischen Befundung führen würde.4

Jene Studie ermöglichte es Dr. Börve und seinem Team, die Methodik der Teledermatoskopie zu verfeinern. In früheren Studien stellte die schlechte Bildqualität die Hauptfehlerquelle dar, welche die Beurteilung suspekter Hautläsionen und damit auch die Entscheidung über mögliche Behandlungsmöglichkeiten negativ beeinflusste. Dies führte zu der Entwicklung des Dermatoskops zur Verbesserung der Genauigkeit. Die Teledermatoskopie zeigte damit eine mit der Diagnostik im persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt vergleichbare Genauigkeit.4 Damit ermöglicht die Teledermatoskopie dem Patienten die Wartezeit bis zur Diagnose und letztlich zum Therapiebeginn bei krebssuspekten Hautläsionen zu verkürzen. Wenn weniger Zeit bis zur Einleitung einer Behandlung vergeht, erhält der Krebs weniger Zeit, um in tiefere Hautschichten vorzudringen.

 

HÜD | Dermoskop (Dermatoskop)

Bei 93% des Patientenkollektivs erfolgte eine Behandlung bereits nach der ersten Vorstellung. Zum Vergleich liegt diese Zahl bei der klassischen Methode bei 82%.

Täglich sterben in den USA 12.000 Menschen an Hautkrebs. Im Gegensatz zu den meisten Krebsformen besteht bei Hautkrebs eine sehr hohe Überlebensrate, sofern dieser frühzeitig erkannt wird. Australische Studien zeigen, dass Aufklärung und proaktive Screening-Untersuchungen Menschen vor dem Tod durch Hautkrebs schützen können. Heute stellen wir das HÜD vor, das erste Dermatoskop, das für den häuslichen Gebrauch entworfen wurde.

Bei einem Dermatoskop handelt es sich um ein Vergrößerungsglas in Kombination mit einer LED-Lampe, das täglich in der dermatologischen Praxis eingesetzt wird. Als Nutzer können Sie Hautläsionen, bei denen Sie glauben, es könnte sich ein Hautkrebs dahinter verbergen, scannen und innerhalb von Stunden eine Beurteilung von zertifizierten Dermatologen erhalten, die in der Auswertung von dermatoskopischen Bildern geschult sind.

Sollten mehr als 3 fragliche Hautveränderungen vorliegen empfehlen wir Ihnen, sich direkt bei einem Dermatologen zu einem Ganzkörper-Screening vorzustellen. Allerdings eignet sich unser Dienst bestens, um beunruhigende Veränderungen zwischen den regulären Vorsorgeuntersuchungen beurteilen zu lassen. Sie können das Dermatoskop bei sich selbst, bei Ihrem Partner, Ihren Eltern oder Ihren Kindern einsetzen.

Unserer Erfahrung nach lassen sich suspekte Hautläsionen nur schwer anhand eines einfachen Handyfotos beurteilen. Wie unsere Studien belegen, ließen sich mit Hilfe eines Dermatoskops, wie z.B. dem HÜD, vergleichbar hohe Detektionsraten ermitteln wie im persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt.
HUD | Dermoscope | Dermatoscope

Einfache Handyfotos vs. Handyfotos nach Verwendung eines Dermatoskops.Teledermatology vs teledermoscopy dermoscope dermatoscope

Bildqualität vier verschiedener in der Studie ausgewerteter Läsionen. Klinische und dermatoskopische Bilder (1a, 1b) eines spinozellulären Melanoms; (2a, 2b) einer seborrhoischen Keratose; (3a, 3b) eines Basalzellkarzinoms; und (4a, 4b) eines dysplastischen Nävus. [Copyright ©2013 Börve et al.]¹

 

In Dr. Börves aktueller Arbeit wurden Dermatologen und Hausärzte verknüpft, indem letztere die dermatoskopische Technologie der iDoc24 PRO App nutzten. Dieser Weg ermöglicht es auch Ärzten, die keine Experten auf dem Gebiet der Dermatologie sind, Ihre Patienten mit suspekten Hautläsionen bei Bedarf an einen Dermatologen zu überweisen. In dieser einjährigen Studie, in welche 1500 Patienten einbezogen wurden, konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, Hautkrebs frühzeitig zu detektieren und die Betroffenen in angemessener Zeit zu überweisen. Bei richtiger Anwendung könnte diese Technologie einige Wochen Zeitersparnis bei der Diagnosefindung und Einleitung einer Therapie mit sich bringen. Bei 93% des Patientenkollektivs erfolgte eine Behandlung bereits nach der ersten Vorstellung. Zum Vergleich liegt diese Zahl bei der klassischen Methode bei 82%. Über 40% der der dermatologischen Arztbesuche hätten durch den Einsatz der Teledermatologie vermieden werden können.5

 

Kosten und Vorteile

Durch den Einsatz von Telemedizin, insbesondere Teledermatologie, könnten dem Gesundheitswesen einige Millionen Dollar durch effiziente Diagnosefindung und Patientenverteilung eingespart werden.

Um die Vorteile genauer darzustellen, wurde ein Kostenminimierungsplan ausgearbeitet, wodurch die vorläufigen Ergebnisse von First Derm repräsentiert werden. Durch den Einsatz von Telemedizin, insbesondere Teledermatologie, könnten dem Gesundheitswesen einige Millionen Dollar durch effiziente Diagnosefindung und Patientenverteilung eingespart werden.

Im makroskopischen Maßstab zeigte die Teledermatologie eine höhere Genauigkeit bei der Verweisungsempfehlung im Vergleich zur klassischen Vorgehensweise. Des Weiteren besteht durch diese Technik die Möglichkeit, Fälle, welche außerhalb des Krankenhauses für einen Bruchteil der Kosten behandelt werden können, herauszufiltern.

Diese Technologie wurde dazu entwickelt, um Ärzte mit Patienten in Kontakt zu bringen und zutreffende medizinische Informationen bereitzustellen. Pro 100.000 Bewohner stehen in den USA im Durschnitt 3 Dermatologen zur Verfügung (fluktuierend mit der Populationsdichte).6 Bei Betrachtung dieses Ärztemangels bieten die Teledermatologie und die Teledermatoskopie eine unvergleichliche Möglichkeit des selektiven Screenings. 70% der First Derm Nutzer kann eine rezeptfreie Therapie empfohlen werden. Lediglich in 30% der Fälle lautet die Empfehlung, einen Dermatologen zur weiterführenden Diagnostik aufzusuchen.7 First Derm fördert mit Hilfe der Telemedizin eine effiziente Nutzung der Ressourcen durch Zeit- und Geldersparnis sowohl für die Ärzte als auch die Patienten.

Da die Lebenserwartung in unserer Gesellschaft stetig ansteigt, muss sich das Gesundheitswesen an die veränderten Umstände anpassen und effizienter arbeiten. In einer kürzlich veröffentlichten Studie konnte gezeigt werden, dass einer von fünf Amerikanern im Laufe des Lebens Hautkrebs entwickelt, woduch der Stellenwert der diagnostischen Genauigkeit, des Verteilungsmanagements, der Kosteneffizienz und der Einfachheit dargestellt wird.8 Im Durchschnitt liegt die hausärztliche Genauigkeit der Voruntersuchungen und Behandlung dermatologischer Probleme bei ca. 50%. First Derm hingegen erreicht aufgrund der Teledermatoskopie eine Genauigkeit von über 90% und Dermatologen erzielen im direkten Arzt-Patienten-Kontakt (APK) über 98%.4,9 First Derm bietet damit eine vergleichbar hohe Genauigkeit wie Dermatologen im direkten APK. Zusätlich ermöglicht diese Technologie eine zügige Patientenverteilung aufgrund der einfachen Nutzung des Dienstes über Mobiltelefone.

HUD-Dermoscope skin cancer scanner future

 

Die Zukunft der Telemedizin

Letztlich schließt First Derm auf einfache und effiziente Weise die Informationslücke zwischen Dermatologen und Patienten. Innerhalb weniger Stunden können Behandlungsempfehlungen und Empfehlungen bezüglich des sonstigen weiteren Vorgehens getroffen und dem Patienten übermittelt werden. First Derm bietet ein forschungsgestütztes Produkt mit akkreditierten Dermatologen, welche zügig Rückmeldung auf anonymisierte Patientenfälle geben und das für einen erschwinglichen Preis.

Wie die Technologie haben auch die Anwendungsmöglichkeiten dieser App das Potential, sich weiterzuentwickeln. Weitere Optimierungen des Dermatoskops werden die Bildqualität zusätzlich verbessern und die Genauigkeit der dermatologischen Beurteilung auf diese Weise erhöhen. Auch wenn die technologischen Fortschritte vielversprechend aussehen, wird die Telemedizin auch zukünftig die Hürden der sich nur langsam entwickelnden Gesundheitspolitik, der Zurückhaltung der Ärzte und des gesamten Gesundheitswesens überwinden müssen. First Derm verknüpft medizinische Dienstleistung und Technologie, um ein effizientes, einfaches und erschwingliches Produkt bereitzustellen.

 

Quellen

  1. Börve A., and R. Molina-Martinez. “A Pilot Study of a Medical Information Service Using Mobile Phones in Sweden.” Journal of Telemedicine and Telecare 15.8 (2009): 421-22. Web.
  2. Börve A., Holst A., Gente-Lidholm A, Molina-Martinez R., and Paoli J. “Use of the mobile phone multimedia messaging service for teledermatology.” Journal of Telemedicine and Telecare (2012): 18- 292. Web.
  3. Kroemer, S., J. Frühauf, T.m. Campbell, C. Massone, G. Schwantzer, H.p. Soyer, and R. Hofmann-Wellenhof. “Mobile Teledermatology for Skin Tumour Screening: Diagnostic Accuracy of Clinical and Dermoscopic Image Tele-evaluation Using Cellular Phones.” British Journal of Dermatology 164.5 (2011): 973-79. Web.
  4. Börve, A., Terstappen K., Sandberg C., and Paoli J. “Mobile Teledermoscopy—there’s an App for That!” Dermatology Practical & Conceptual 3.2 (2013): n. pag. Web.
  5. Börve A, Dahlén Gyllencreutz J, Terstappen K, Johansson Backman E, Aldenbratt A, Danielsson M, Gillstedt M, Sandberg C, Paoli J. “Smartphone Teledermoscopy Referrals: A Novel Process for Improved Triage of Skin Cancer Patients.” Acta Derm Venereol (2014). Web.
  6. Yoo, J. Y., and D. S. Rigel. “Trends in Dermatology: Geographic Density of US Dermatologists.” Archives of Dermatology 146.7 (2010): 779. Web.
  7. Buhr, Sarah. “An App That Detects STDs In The Privacy Of Your Own Home.” TechCrunch. TechCrunch, 19 June 2014. Web. 10 July 2014.
  8. Robinson, JK. Sun exposure, sun protection, and vitamin D. JAMA 2005; 294:1541-43.
  9. Ramsay, D. L., and A. B. Fox. “The Ability of Primary Care Physicians to Recognize the Common Dermatoses.” Archives of Dermatology 117.10 (1981): 620-22. Web.
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